Von weißen LEDs, dem James-Webb-Weltraumteleskop – und fliegenden Eiern

Nele Drüner
Mit LEDs fing alles an: Mit ihrem erfolgreichen Projekt für „Jugend forscht“ ist die Emderin Nele Drüner richtig durchgestartet – bis nach London und Brüssel.

Aus der Leidenschaft für Technik entstehen nicht nur faszinierende Projekte. Man lernt auch viele interessante Menschen kennen und reist durch halb Europa – so wie Nele Drüner es erlebt hat. Im Interview mit ingenieurregion.de erzählt die Schülerin des 12. Jahrgangs am Johannes-Althusius-Gymnasium in Emden, warum sie plötzlich in London und Brüssel war und welche Bedeutung das James-Webb-Weltraumteleskop für ihren Berufsweg hat. Und die 17-Jährige erklärt, wieso fliegende Eier der Ursprung ihrer Technikbegeisterung sind.

Familie bestärkt Nele Drüner in ihrer Begeisterung für Technik, sondern auch Stefan Wild
Wertvolle Unterstützung: Nicht nur die Familie bestärkt Nele Drüner in ihrer Begeisterung für Technik, sondern auch Stefan Wild (zweiter von links) von der Hochschule Emden/Leer.

Der Moment, als bei der Verleihung der Sonderpreise mein Name genannt wurde. Es war immer mein Traum gewesen, es einmal bis zum Bundesfinale zu schaffen – und plötzlich gehörte ich sogar zu den Siegern. Meine harte Arbeit und viel Fleiß haben sich ausgezahlt.

Ich habe untersucht, wie weiße LEDs funktionieren – und wie es möglich ist, durch die Kombination von blauen LEDs und Leuchtmitteln weiße LEDs herzustellen. Für die Auszeichnung ausschlaggebend war vermutlich, dass ich ganz gut mit Leuten kommunizieren kann. Wenn ich ein Projekt mache, dann weiß ich alles darüber. Ich kann auch gut Berichte schreiben und Vorträge halten.

Zwei Wochen in London sein zu dürfen – allein das war schon toll. Ich bin mit vielen jungen Leuten zusammengekommen, die dieselbe Leidenschaft wie ich haben. Und dann waren da noch die Vorträge von bekannten Wissenschaftlern und sogar Nobelpreisträgern, denen ich zuhören konnte. Auf Einladung der Hessischen Landesvertretung war ich auch in Brüssel, wo ich meine Arbeit bei der EU präsentieren durfte.

Podium beim International Youth Science Forum in London
Nicht nur spannend, sondern auch prägend: Der Vortrag über das James-Webb-Weltraumteleskop beim International Youth Science Forum in London hat maßgeblichen Einfluss auf die Studienwahl von Nele Drüner.

Am Johannes-Althusius-Gymnasium gibt es die Forscherklasse, die Schüler in jungen Jahren mit lustigen Experimenten an die Naturwissenschaften heranführt. Damals haben wir untersucht, wie man aus dem ersten Stock ein Ei wirft, ohne dass es kaputtgeht; und wie man es schafft, ganz viel Schaum zu erzeugen. Mit viel Spaß hat sich meine Begeisterung für Technik entwickelt.

Ich habe das Glück, dass ich von meiner Familie immer viel Unterstützung bekommen habe – und auch von Stefan Wild von der Hochschule Emden/Leer, der bei „Jugend forscht“ meine Projekte betreut. Er hat mich auch dann motiviert weiterzumachen, wenn es in meinen Projekten mal nicht so gut lief. Ich bin so dankbar für die vielen Erfahrungen, die ich schon machen durfte und an denen ich gewachsen bin. Das ist einfach klasse.

Früher dachte ich darüber nach, ein Psychologie-Studium zu beginnen. Jetzt habe ich einen anderen Plan. Seitdem ich in London den Vortrag zum James-Webb-Weltraumteleskop gehört habe, möchte ich Physik mit Richtung Astronomie oder Luft- und Raumfahrttechnik studieren.

Weitere Informationen

Von maskierten Musikern, CO2-Fressern und bilanzoptimierenden Fotovoltaik-Raffstores

Jugend forscht Bundessiegerinnen und Bundessieger 2022 in Lübeck ausgezeichnet

London International Youth Science Forum

Recommended Posts