Wilhelmshaven macht Schule: Spielend Technik erleben durch SolarCup und VDIni-Club

Der SolarCup in Wilhelmshaven, veranstaltet vom Lernort Technik und Natur und gefördert durch den VDI Ostfriesland und seinen Vorsitzenden Volker Kuhnert, begeistert Schülerinnen und Schüler für Technik. Christoph Legler pädagogischer Leiter des Lernorts, Dr. Wiebke Endres, Lehrerin am Neuen Gymnasium Wilhelmshaven, und Carlo Cottin, Vorsitzender des StadtElternRats, teilen ihre Erfahrungen mit dem spannenden Wettbewerb. Sie beleuchten, wie der SolarCup und auch der VDIni-Club des VDI Ostfriesland das technische Verständnis und persönliche Wachstum junger Menschen fördern.

Volker Kuhnert und Christoph Legler stehen vor einem schwarzen Vorhang und präsentieren die Teemischung "VDI fruchtiger Erfindertee".
Gemeinsam für Technikbegeisterung: Volker Kuhnert (links), Vorsitzender des VDI Ostfriesland, und Christoph Legler vom Lernort Technik und Natur. Ihr Engagement beim SolarCup und die geplante Zusammenarbeit beim VDIni-Club fördern die technische Bildung in Wilhelmshaven.

„Für Technik und Naturwissenschaften begeistern“

Christoph Legler über die Ziele des SolarCups: „Unser Hauptziel ist es, Kinder und Jugendliche für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Der SolarCup fordert sie heraus, über längere Zeit zielorientiert an einem Projekt zu arbeiten, das genau zum Wettbewerbstag fertig sein muss – der Bau eines Solarfahrzeugs aus begrenzten Materialien. Dieser Konstruktionsprozess ist sehr kreativ und umfasst neben dem Fahrzeugdesign auch die Gestaltung einer Präsentationsbox. Dabei lernen die Teilnehmer, im Team zu arbeiten und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten einzubringen, sodass jeder seine eigene Rolle findet – sei es bei der technischen Funktionalität oder der Präsentation des Fahrzeugs.“

„Technischen Bereich am Gymnasium stärken“

Dr. Wiebke Endres über die Teilnahme des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven am SolarCup: „Unsere Schülerinnen und Schüler können kreativ ihre eigenen Modelle konstruieren, was ein sehr haptisches Erlebnis ist – sie halten das Ergebnis ihrer Arbeit direkt in den Händen. Im Schulalltag sind Lernergebnisse oft abstrakt; hier beim SolarCup wird das Gelernte konkret und sichtbar. Dies fördert eine unglaublich hohe Identifikation mit den Modellen. Außerdem ermöglicht der Wettbewerb eine praktische Auseinandersetzung mit wichtigen technischen Komponenten, was für uns als MINT-Exzellenzschule besonders wertvoll ist. Da wir kein eigenes Fach Technik haben, ist die Teilnahme am SolarCup wichtig, um den technischen Bereich an unserem Gymnasium zu stärken.“

„Beträchtliche intellektuelle Leistung“

Carlo Cottin über die Bedeutung von technischen Angebote wie der SolarCup für die Entwicklung von Kindern: „Technische Angebote wie der SolarCup sind enorm wichtig, da sie Kindern ermöglichen, über den Rahmen des regulären Schulunterrichts hinaus ihre Interessen, Fähigkeiten und Talente nicht nur zu zeigen, sondern auch weiterzuentwickeln. Der Prozess des Bauens, bei dem die Kinder eine beträchtliche intellektuelle Leistung vollbringen, macht nicht nur die Kinder stolz, sondern beeindruckt auch ihre Eltern. Das Wichtigste dabei ist jedoch, das Interesse der Kinder an Technik zu erhalten. Markante Ereignisse wie der SolarCup und der begleitende Tag der Talente schaffen genau das – durch eine Würdigung ihrer Bemühungen und Erfolge.“

„Lernzeiten als Spaß und Spiel“

Dr. Wiebke Endres über die Kompetenzen, die beim SolarCup vermittelt werden: „Im Mittelpunkt stehen vor allem die Konstruktion und das Design der Fahrzeuge. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man ein Mobil konstruiert, es windschnittig gestaltet und optimal auf Solarenergie ausrichtet. Im Physikunterricht knüpfen wir daran an, wo mit Solarzellen experimentiert und unter anderem der Einfluss des Einstrahlungswinkels des Sonnenlichts auf die Effizienz untersucht wird. Neben der Wind- ist auch die Solarenergie in unserer Region ein wichtiger Teil der Energiewende. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler diese Technologien praktisch begreifen. Die Motivation ist enorm und übertrifft andere Projekte. Die Schülerinnen und Schüler nutzen auch in Vertretungsstunden oder Pausen die Gelegenheit, um an ihren Modellen zu arbeiten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie eigenständig Lernzeiten einfordern, die sie als Spaß und Spiel empfinden.“

„Enorm positive Selbstwirksamkeit“

Christoph Legler über die emotionale Wirkung des SolarCups: „Die Spannung ist groß, wenn sie an der Startlinie stehen und darauf warten, ob und wie schnell ihr Fahrzeug fährt, nachdem sie lange daran gearbeitet haben. Die Erleichterung und Freude, wenn alles funktioniert, sind groß. Wir sehen jedes Jahr sowohl neue Gesichter als auch ‚Wiederholungstäter‘, die aufgrund ihrer positiven Erfahrungen erneut teilnehmen und ihre Fahrzeuge optimieren. Selbst wenn der Wettbewerb nur einmal im Jahr stattfindet und nur einige Stunden dauert, bleibt er in ihren Köpfen haften und kann nachhaltig prägen. Für die Schülerinnen und Schüler ist der SolarCup eine tolle Erfahrung, die zu einer enorm positiven Selbstwirksamkeit führt.“

„Mehr Kinder und Jugendliche für MINT begeistern“

Dr. Wiebke Endres über die Idee, einen VDIni-Club am Neuen Gymnasium zu etablieren: „Unsere Schule arbeitet bereits seit Jahren eng mit außerschulischen Partnern zusammen – das macht ein modernes Gymnasium aus. Der VDI bietet authentische Einblicke in das Ingenieurwesen, die wir selbst nicht leisten können. Angesichts des Fachkräftemangels im MINT-Bereich ist es umso wichtiger, solche Brücken zu bauen. Die Partnerschaft mit dem VDI hilft uns, mehr Kinder und Jugendliche für MINT zu begeistern und so die Fachkräftelücke zu schließen.“

„Interesse vertiefen und fördern“

Christoph Legler über die Pläne für einen VDIni-Club des VDI Ostfriesland in Wilhelmshaven: „Am Lernort Technik und Natur bieten wir hauptsächlich Vormittagskurse für Schulen an. Unser Konzept ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, sich mit Themen wie Elektronik zu beschäftigen, mit denen viele vorher noch nicht in Berührung gekommen sind. Wir kratzen dabei eher an der Oberfläche und können ein erstes Interesse wecken, indem wir zeigen, wie spannend diese Themen sein können. An diesem Punkt kann der VDIni-Club ansetzen. Er kann die interessierten Kinder zusammenbringen und kontinuierlich weiterführende Angebote schaffen, ähnlich wie ein Sportverein, der regelmäßige Aktivitäten bietet. Ein solcher Club würde eine wichtige Rolle dabei spielen, das anfängliche Interesse zu vertiefen und kontinuierlich zu fördern.“

„In technischen Bereichen austoben“

Carlo Cottin über die Idee eines VDIni-Clubs in Wilhelmshaven: „Ich bin sehr dafür, solche Angebote zu schaffen. Sie ermöglichen es Kindern, sich in technischen Bereichen auszutoben, die im Schulalltag oft zu kurz kommen. Mehr technische Bildung ist extrem wichtig, denn sie bereitet Kinder auf Berufe vor, in denen ein grundlegendes Verständnis dafür notwendig ist. Besonders die Kombination aus Bauen und Programmieren wird immer wichtiger. Ich freue mich über jede Initiative, die Begeisterung für Technik weckt und Talente fördert, die im normalen Unterricht nicht ausreichend Beachtung finden.“

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