Simulationssysteme von Simtec
Vorhang auf für die Simulationssysteme von Simtec
Schon im Fliegenden Theater zu Gast gewesen? Nein? Dann wird’s höchste Zeit zum Abheben. In immer mehr Freizeitparks sind diese Simulatoren absolute Besuchermagneten. Wenn sie sich vor einer riesigen Leinwand mit ihrem Publikum in Bewegung setzen, in alle Richtungen manövrieren und mit echten Elementen wie Wind oder Wasser die Fantasie und Wirklichkeit miteinander verschmelzen, schnellt jeder Puls in die Höhe. Mittendrin in dieser aufregenden Story: die Simtec Systems GmbH, die zu den erfolgreichsten Herstellern von Bewegungssimulationssystemen zählt.
„Der allergrößte Teil unserer Kunden ist in China zu Hause“, sagt Philipp Hellwig, Leiter der Verwaltung und verantwortlich für den Recruiting-Prozess. Wenn es um neue Freizeitparks und genauso aufwendige wie auch außergewöhnliche Attraktionen geht, liegt das einwohnerreichste Land der Welt weit vorne – und die spektakulären Fliegenden Theater des Braunschweiger Unternehmens sind ein echter Blockbuster für alle Erlebnispark-Fans.
Der Simulator ist in der Lage, sich auf bis zu sechs Achsen vor der halbkugelförmigen Projektionsleinwand zu bewegen. So hat das Publikum den Eindruck, durch eine schöne Landschaft mit dem Flugzeug zu fliegen oder mit dem Auto durch einen gefährlichen Wirbelsturm zu fahren – je nach Film, der gerade zu sehen ist.
Tolle Spezialeffekte gibt’s inklusive. „Das Publikum steckt tief in der Geschichte drin: Es spürt den Fahrtwind, riecht die Tannen und bekommt Spritzer ins Gesicht, wenn es an einem Wasserfall vorbeifliegt“, beschreibt Philipp Hellwig die Immersion, also das vollständige Eintauchen in die Simulationswelt. „Die Besucher werden in die Sitze gedrückt, als wenn ein Auto oder Flugzeug beschleunigen würde. Das Gefühl ist einfach großartig.“
Worauf Simtec Wert legt: „Unsere Simulationssysteme bauen wir komplett selbst. Deswegen muss unser Team wirklich alles können.“ Von der Entwicklung über die Konstruktion bis zur Fertigung sowie vom Antriebssystem über die Sicherheitstechnik bis zur Software gibt es für die Mitarbeiter*innen jede Menge zu tun.
Und auch viel Anlass zur Freude: In der neuen Manufaktur, im Jahr 2018 auf dem Unternehmensgelände nahe des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg eröffnet, „kommen immer alle zusammen, wenn ein Gesamtsystem zur Auslieferung fertig ist – das ist ein toller Moment“, betont Philipp Hellwig.
Insgesamt 80 Mitarbeiter*innen arbeiten bei Simtec, fast die Hälfte sind Ingenieur*innen. Hinzukommt die Belegschaft des Tochterunternehmens, das in China beheimatet ist.
Neben dem Bau von Simulatoren für die Entertainmentbranche bewegt sich Simtec auf zwei weiteren Tätigkeitsfeldern. Da ist zum einen das Pilotentrainingszentrum für die Dornier 228, die Keimzelle des Unternehmens ist. Weil dieser Simulator so erfolgreich war, reifte schnell die Idee: Diese Technologie können wir nicht nur im kleinen Maßstab einsetzen, um gleichzeitig drei Pilot*innen zu schulen, sondern auch im ganz großen Stil zum Vergnügen vieler – der Rest ist bekannt.
Und zum zweiten hat Simtec Simulatoren für die Automobilindustrie zur Reife gebracht. Sie kommen zum Einsatz, um die Betriebsfestigkeit von Fahrzeugkomponenten zu prüfen. Wie viel Belastung halten Treibstofftanks, Sitzbänke & Co aus, ohne sich zu verformen oder die Funktionstüchtigkeit zu verlieren? Die Systeme simulieren eine Testumgebung und setzen die Bauteile realen Beanspruchungen aus – unter Einfluss von besonders hohen oder niedrigen Temperaturen und anhaltenden Bewegungen. „Mit diesen Produkten sind wir Marktführer bei industriellen Testanwendungen“, sagt Philipp Hellwig.
Dass man auch im Entertainmentbereich zu den Branchengrößen gehört, hat laut dem gebürtigen Schleswiger drei wesentliche Gründe: Simtec steht für Qualität, erfüllt hohe Sicherheitsanforderungen und hat die richtigen Einfälle, um für mehr Action in den Fliegenden Theatern und Nervenkitzel bei den Erlebnisparkgästen zu sorgen. „Häufig wünschen sich Kunden, dass ihre Attraktionen noch größer und besser werden. Simtec hat immer gute Ideen, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen.“
Philipp Hellwig hat Maschinenbau mit der Vertiefungsrichtung Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig studiert. Aus Erfahrung weiß er, dass nach dem Studium viele Türen offenstehen; so viele sogar, dass die Auswahl schwerfällt. „Studiert zu haben, ist eine super Basis. Doch das eigentliche Lernen erfolgt erst danach – in den Unternehmen.“ Er empfiehlt Ingenieur*innen, durch die Tür zu gehen, „die am meisten Spaß verspricht“.
Ein weiterer Tipp: Bei Simtec hätten viele gute Mitarbeiter*innen den Einstieg ins Unternehmen durch Praktika und Abschlussarbeiten gefunden. „Wenn sich Studierenden diese Möglichkeiten bieten, sollten sie sie nutzen.“ Die Teams würden sich meist aus jüngeren Berufsstarter*innen und erfahrenen Kolleg*innen zusammensetzen, „die immer voneinander lernen und gemeinsam die Lösungen erarbeiten“.
Wer mit seinen Talenten und Fähigkeiten die Simulationssysteme auf das nächste Level heben und die Erfolgsgeschichte von Simtec mitschreiben möchte, ist im Team gern gesehen. Es warte eine große Aufgabenvielfalt, die ziemlich anspruchsvoll und fordernd sei, betont Philipp Hellwig. „Und dazu megaspannend.“